Trainer BladeCraft

Martin Weiß

Mit acht Jahren begann Martin mit ITF-Taekwon-Do und praktizierte diesen Kampfsport, bis er 2009 auf das Selbstverteidigungssystem T.S.D. (Tactical Solutions for Defense) von Michael Grüner stieß, dem ehemaligen Europavertreter von Paul Vunaks P.F.S (Progressiv Fighting System). Nach einer siebenjährigen Ausbildungsphase, bekam Martin im August 2016 den T.S.D. Full Instuctor verliehen.

Neben kurzen Ausflügen ins Eskrima, Wing Chun, Boxen und Kickboxen, bildet sich Martin nebenher intensiver im Kyusho-Jitsu und Grappling weiter. Bei einem Brazilian Jiu Jitsu Seminar entstand Ende 2015 der erste Kontakt mit Thomas Holtmann, welchem weitere Lehrgänge folgten.

Ab 2017 besuchte Martin die ersten Libre und Piper Seminare von Thomas und wurde Mitglied in der damaligen Libre Study Group. Seitdem besucht er regelmäßig die Lehrgänge, Seminare und Trainingseinheiten, woran sich seit der Entstehung von BCM nichts geändert hat. 2018 erarbeitete er sich die Zusatzqualifikation BladeCraft Method Group Leader.

Seit August 2022 ist Martin einer der ersten Grade One BC Instructoren! Ein ausführlicher Bericht hierzu in unserem Newsteil! 

Sandra Poliwoda

Ich trainiere Kampfkunst aus zwei Gründen:

Zum einen ist es für mich ein Sport. Ich trainiere zusammen mit anderen Kampfsportbegeisterten, messe mich im Wettkampf, powere mich aus, tue was für meine Fitness und habe einfach Spaß wie z.B. beim Boxen und Kickboxen. Der typische Ablauf bei einem Kampfkunstturnier ist, dass man einen sportlichen Wettkampf mit einem Gegner in ungefähr der gleichen Größe und Gewichtsklasse bestreitet. Da ich aber mit meinen 1,53 m selten Gegner in meiner Gewichtsklasse antreffe, habe ich schnell die Erfahrung gemacht, dass man mit sportlichen, „fairen“ Mitteln gegen zum Teil deutlich größere und schwerere Gegner wenige Chancen hat.

Damit kommen wir zum zweiten Grund, warum Kampfkunst ein Teil meines Lebens ist: Ich möchte mich im Ernstfall auch gegen reale Angreifer verteidigen können. Deshalb kam ich zum TSD. Um auch am Boden Techniken zu kennen, wie ich von dort wieder wegkomme und mir Fluchtmöglichkeiten verschaffen kann, praktiziere ich zusätzlich Luta Livre und BJJ.

Ende letzten Jahres kam auch Bladecraft hinzu. Es ist sicher nicht „fair", sich mit einem Messer zu verteidigen, aber wer einen Menschen angreift, hat keine guten Absichten. Natürlich ist und bleibt die Verteidigung mit dem Messer nur der allerletzte Schritt in einer langen Kette von Verteidigungsmöglichkeiten und wird nur dann eingesetzt, wenn alles andere was gelernt wurde versagt oder die Situation so bedrohlich ist, dass man in Lebensgefahr ist.

Das Messer, oder jede improvisierte Waffe, auf die man die erlernten Techniken übertragen kann - wie z.B. ein Kugelschreiber, eine abgebrochene Flache, usw. - relativiert den Nachteil, den man als Frau gegenüber einem körperlich überlegenen Angreifer hat. Sobald die allgemeinen Basics mit dem Messer erlernt sind, lege ich beim Bladecraft Training meinen Fokus speziell darauf, was realistische Angriffe gegen Frauen sind und wie man diese abwehrt.

Es hilft einer Frau nicht weiter, wenn sie nur trainiert sich bei Kneipenschlägereien wehren zu können, denn diese Situation wird sehr selten vorkommen. Ein zweiter wichtiger Aspekt bei Bladecraft ist: Know your enemy! Man liest und hört in den letzten Monaten immer wieder von Messer Attacken, auch und gerade gegen Frauen. Durch das Training mit dem Messer lernen wir, wie ein solcher Angriff ablaufen kann und wie man darauf reagieren muss, um nicht lebensbedrohlich verletzt zu werden und zumindest die Chance auf eine Verteidigung zu haben, auch wenn man selbst kein Messer bei sich trägt, weil man es nicht zu Selbstverteidigungszwecken einsetzen möchte.

Ich bin überzeugt, dass gerade Frauen Selbstverteidigung und die richtige Anwendung von Hilfsmitteln wie dem Messer trainieren können und sollten. Alleine durch das Wissen, dass man sich wehren und verteidigen kann, strahlt man ein Selbstbewusstsein aus, welches einen aus der klassischen Opferrolle herausnimmt. Ich möchte ein Vorbild für andere Frauen sein und ihnen zeigen, dass man auch wenn man von eher kleiner oder schmächtiger Natur ist, selbstbewusst auftreten und sich selbst behaupten kann.